Nachhaltig einkaufen – Unverpackt
Seit einigen Jahren werden Unverpackt-Läden, also Läden in denen ohne Verpackungsmüll eingekauft werden kann, immer bekannter. Um in solchen Läden einzukaufen, musst du nicht mal in eine Großstadt fahren. Der Weg nach Goslar oder Osterode reicht da aus. Um mir ein Bild von den Läden zu machen, bin ich nach Goslar gefahren. Vom Bahnhof aus kannst du recht schnell zu Fuß dorthin gelangen. Außerdem: Studierende bekommen in Goslar montags zehn Prozent Rabatt auf ihren Einkauf.
Ich komme in den kleinen, hellen Unverpackt-Laden in der Goslarer Bäckerstraße. An den Wänden auf der rechten Seite reihen sich Regale mit verschiedenen Glasbehältern, die unter anderem mit Nüssen, verschiedenen Getreidesorten oder auch Waschmittel befüllt sind. Auf der linken Seite des Ladens stehen einige Tische, an denen in Nicht-Corona-Zeiten Kaffee getrunken und Kuchen genascht werden kann. Dort treffe ich auf Conny und Sandra, die beiden Inhaberinnen des Unverpackt-Ladens in Goslar. Seit dem Juli 2020 ist dieser für jede und jeden offen. „Unser Prinzip ist wie ein Supermarkt, nur dass wir eben alles unverpackt anbieten“, erklärt mir Sandra. Also wenn du in diesem Laden einkaufen willst, bringst du leere Tupperdosen oder Einmachgläser mit. Sogar leere Glasreiniger- oder Waschmittelflaschen können zum Abfüllen verwendet werden. „Wir hatten mal eine Clausthaler Studentin hier. Sie hatte zuhause Beutel genäht, und die Nahrungsmittel darin untergebracht. Zuhause hat sie diese dann in ihre Gläser und Dosen umgefüllt“, erzählt mir Sandra weiter. Ziel ist, weniger Müll zu produzieren und durch möglichst regionale Produkte den CO2-Ausstoß gering zu halten. Das Einkaufsprinzip ist sehr einfach: Zuerst wiegst du deine leere Dose ab und notierst das Gewicht. Dann befüllst du den Behälter mit den Produkten, die du willst, und bringst ihn zur Kasse. Dort wird noch einmal gewogen und dann kannst du auch schon bezahlen.
Ich frage die beiden, welche Ziele sie für die Zukunft haben. „Wir wollen die Leute dazu bringen umzudenken und Lebensmittel mehr zu schätzen“, sagt Conny direkt. „Oh, und ein Marktwagen wäre toll. Dann könnten wir zu verschiedenen Märkten fahren und dort ebenfalls Lebensmittel anbieten“, fügt Sandra lächelnd hinzu. Ich finde die Ideen toll, und man merkt den beiden Frauen an, dass sie voll und ganz hinter ihrem Konzept stehen: ihren Mitmenschen und sich selbst etwas Gutes tun.
Und das machen die beiden nicht nur mit ihrem Laden: Diesen Samstag (24. April) veranstalten Conny und Sandra einen Livestream, um lokale Künstler zu unterstützen. Mit einer Auktion und einem Goodiebag sammeln sie in Zusammenarbeit mit verschiedenen regionalen Betrieben Spenden um die Goslarer Kunst- und Kulturszene zu unterstützen. Falls du am Wochenende noch nichts vorhast, schau doch einfach mal rein. Hier findest du Infos sowohl zum Laden als auch zu der Veranstaltung: https://www.goslar-unverpackt.de/**
Das war es auch zu meinem Besuch im Unverpackt-Laden. Würde es für dich in Frage kommen, dort einkaufen zu gehen?